Beim Regionalligisten KFC Uerdingen geht es drunter und drüber, das ist bekannt. Nun muss der Verein um die drei Punkte bangen, die die Mannschaft von Trainer René Lewejohann beim Wuppertaler SV erspielte.
Der Grund: KFC-Spieler Joyce Tshitoku fehlte auf dem Spielberichtsbogen vor der Partie. Er wurde aber in der 81. Minute für Nazzareno Ciccarelli eingewechselt. Auf "fussball.de", dem offiziellen Portal des Deutschen Fußballbundes (DFB), wurde Tshitoku zwar auf dem digitalen Spielberichtsbogen als Ersatzspieler notiert, doch das wird am Ende wohl kaum helfen.
Referee Selim Erk sagte den Wuppertalern, dass ein Spieler eingewechselt wurde, der zwar spielberechtigt sei (er hat auch schon mehrere Einsätze in der laufenden Saison vorzuweisen), der aber nicht auf dem Bogen eingetragen war. Erk trug den Akteur nach dem Abpfiff nach. Im Spielbericht wurde auch vermerkt, dass der Spieler erst nach der Begegnung nachgetragen wurde. Daher sieht es nicht gut aus für die Uerdinger.
Die Wuppertaler haben mittlerweile Protest eingelegt, der Verband bestätigte RS, dass dieser eingegangen ist. Nun beschäftigt man sich damit, wann es eine Entscheidung gibt, das konnte der Verband nicht vorhersagen.
Rund um das Spiel beim WSV beschäftigte sich auch der WDR mit seiner Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" mit dem KFC.
Hier wurde die langjährige Mannschaftsbetreuerin und Teammanagerin Dana Friedrich begleitet, die zwei Tage vor dem Spiel freigestellt wurde. Kurios: Sie war es, die zuvor laut WDR für die Erstellung der Spielberichtsbögen verantwortlich war. Nach ihrer Freistellung fühlte sich wohl niemand so recht verantwortlich für das Thema, zudem soll niemand der aktuell Verantwortlichen Zugangsdaten für dfb.net haben, wo alles eingetragen werden muss.
Beim WDR betonte Dana Friedrich: "Es sind viele Mitarbeiter gegangen, es ist leider fast niemand mehr da. Viele Ehrenamtler haben aufgehört, weil sie der gesamten Situation nicht mehr gerecht werden können. Es ist einfach so chaotisch."
Umso erstaunlicher ist es, was die Mannschaft leistet. Als Aufsteiger trotzt sie dem Chaos, wie auch in Wuppertal zu sehen war. Nach dem 2:1 erklärte der Coach, wie er seine Mannschaft immer wieder motiviert: "Ich bin sportlich verantwortlich und ich lasse keine Ausreden zu. Ich komme aus einem sozialen Brennpunkt in Herne aus dem tiefsten Ruhrgebiet. Und da haben wir eine Dose Eierravioli aufgerissen und eine Scheibe Toast, damit wir was zu essen hatten. Diesen Hunger übermittel ich auf die Jungs."